Schwangerschaftsultraschall bei jeder Vorsorge
Der Gesetzgeber sieht in der Betreuung einer Schwangerschaft lediglich drei Ultraschalluntersuchungen vor (10., 20. und 30. Schwangerschaftswoche).
Wir bieten Ultraschall bei jeder Vorsorgeuntersuchung mit 3D/4D Ultraschall an.
Baby-Watching mit dem Farbdoppler
Baby-Watching
Erleben Sie die Faszination von Live 3D/4D-Ultraschall: In unserer Praxis steht uns ein modernes, leistungsfähiges Ultraschallgerät von GE Healthcare zur Verfügung, das plastische bewegte 3D-Bilder des Kindes ermöglicht. Die Bilder sind so realistisch und klar, dass jede Untersuchung ein Erlebnis wird.
Sie können von uns eine DVD erhalten und mit nach Hause nehmen und es über Ihren ganz normalen PC- oder DVD-Player abspielen. Der beste Zeitpunkt für diese Untersuchung ist die 24. bis 30. Schwangerschaftswoche. Natürlich kann es schon mal sein, dass wegen der Lage des Kindes keine Bilder oder CD Sequenzen aufgenommen werden können. Wir führen diese Untersuchung immer am Ende der Sprechstunde durch, um ausreichend Ruhe für gute Aufnahmen zu haben.
Farb- und Doppleruntersuchung (20.-22. SSW)
Das Durchblutungsverhalten in der fetalen Nabelschnur und anderen fetalen Blutgefäßen sowie in der mütterlichen Gebärmutterarterie wird mittels Doppler-Ultraschall farbig und akustisch dargestellt. Neben einer prognostischen Sicherheit bzgl. Erkrankungen bei Mutter und Kind dient es der Abklärung bei Verdacht auf akute oder chronische Mangelzustände der Versorgung des ungeborenen Kindes.
Liegt ein Risiko gemäß den Mutterschaftsrichtlinien vor, wird die Farbdoppleruntersuchung von uns als kassenärztliche Leistung abgerechnet. Darüber hinaus erachten wir sie aber aufgrund der hohen Aussagekraft als sinnvolle Untersuchung, auch wenn keine Risikoschwangerschaft vorliegt.
Nackentransparenzmessung (NT-Messung)
Bei der Nackentransparenzmessung wird per Ultraschall die Gewebeflüssigkeit unter der Nackenhaut des Kindes gemessen. Die Untersuchung wird zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt und kann Hinweise geben, ob Ihr Kind möglicherweise an einer genetischen Erkrankung wie Trisomie 21, oder an einer Trisomie 13 oder 18 leidet.
Diese Methode gibt zwar keine hundertprozentige Gewissheit darüber ob tatsächlich eine genetische Erkrankung besteht, kann Ihnen aber bei der Entscheidung helfen, ob Sie später noch einen zusätzlichen diagnostischen Test machen wollen. Diese wie z. B. die Chorionzottenbiopsie (CZS) oder eine Fruchtwasseruntersuchung (AC) gehen mit einer erhöhten Gefährdung durch Komplikation durch die Untersuchungen einher.
Toxoplasmose
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch einen Parasiten – Toxoplasma gondii – verursacht wird. In einigen Fällen kommt es zu grippeähnlichen Beschwerden mit Lymphknotenschwellungen, in manchen Fällen verläuft die Infektion völlig unbemerkt.
Diagnostiziert wird sie über den Nachweis von Antikörpern im Blut. Hauptwirt für den Parasiten sind Katzen, infizierte Tiere scheiden die Eier des Erregers mit dem Kot aus. Die Eier sind sehr widerstandsfähig, sie können mit Wind und Staub verteilt werden und so z. B. Menschen bei der Gartenarbeit infizieren. Ein anderer Infektionsweg ist der Verzehr von rohem Fleisch (z. B. Mett; Tatar).
Für Nichtschwangere ist eine Toxoplasmose eine harmlose Erkrankung ohne Folgen, es bleibt eine lebenslange Immunität zurück und das Kind im Mutterleib kann sich nicht infizieren. Kommt es allerdings während der Schwangerschaft zu einer Infektion, kann die Krankheit auf das Ungeborene übertragen werden, schwere Schädigungen u. a. des kindlichen Gehirns und die Gefahr einer Fehlgeburt können die Folge sein. Die frühzeitige Diagnose einer Toxoplasmose-Infektion ist für den Therapieerfolg entscheidend. Ergibt sich durch die Blutuntersuchung der Verdacht auf eine frische Infektion, so wird unverzüglich mit einer Antibiotikatherapie begonnen.
So beugen Sie vor:
Essen Sie nur gut gekochte oder durchgebratene Fleisch- und Wurstwaren.
Waschen Sie Gemüse, Salat und Obst vor dem Verzehr.
Waschen Sie Ihre Hände – insbesondere nach der Gartenarbeit, Küchenarbeit und vor dem Essen.
Wenn Sie eine Katze halten, verwenden Sie am besten Dosen- oder Trockenfutter. Lassen Sie das Katzenklo von einer anderen Person täglich mit heißem Wasser reinigen.
Lassen Sie zu Beginn der Schwangerschaft und in der 25. SSW Ihr Blut auf Toxoplasmose kontrollieren.
Blutzuckerbelastungstest
Schwangerschaftsdiabetes-Test (Gestationsdiabetes): Als Gestationsdiabetes bezeichnet man eine Zuckererkrankung, die erstmals während der Schwangerschaft auftritt. Dabei wird das Hormon Insulin, das den Zuckerhaushalt reguliert, entweder zu wenig gebildet oder ist nur vermindert wirksam. Häufig sind davon übergewichtige Schwangere oder sogenannte Spätgebärende betroffen, aber auch Frauen mit einem Gestationsdiabetes in einer vorherigen Schwangerschaft oder Frauen, die ein deutlich übergewichtiges Kind geboren haben.
Die Folgen eines Gestationsdiabetes können übergewichtige, aber trotzdem unreife Neugeborene sein, es kann zu ernsthaften Komplikationen unter der Geburt kommen mit häufigen Unterzuckerungen der Neugeborenen. Auch leicht erhöhte Blutzuckerspiegel steigern das kindliche Risiko für Wachstumsstörungen, Frühgeburtlichkeit und Fehlbildungen. Für die Schwangere selbst besteht eine erhöhte Gefahr, im Laufe ihres Lebens an einer Diabetes zu erkranken. Eine gestörte Glukosetoleranz wird durch die normalen Untersuchungen in der Schwangerschaft nicht erfasst, dazu ist ein spezieller Zuckerbelastungstest erforderlich.
Streptokokken-/Gonorrhoeabstrich
Zwischen der 36. und 38. SSW wird durch einen einfachen Vaginalabstrich eine mütterliche Infektion mit Streptokokken bzw. Gonokokken ausgeschlossen. Streptokokken der Gruppe B sind Bakterien, die sich bei bis zu 30 % aller erwachsenen Frauen in der Scheide bzw. am Muttermund finden lassen. Die Bakterien können bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden und zu schwersten Infektionen führen. Grundsätzlich werden zwei Formen der Streptokokken-Infektion unterschieden: Die Frühform, die innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt auftritt und als sehr gefährlich gilt, und die Spätform, die sich erst 8 bis 10 Tage nach der Geburt zeigt.
Werden bei der Schwangeren Streptokokken nachgewiesen, so wird versucht, eine Übertragung zum Kind durch eine kurzzeitige Gabe von Penicillin unter der Entbindung zu verhindern.
Das Kind kann beim Durchtritt durch den Geburtskanal eine ganze Reihe von Erregern der Mutter aufnehmen, dabei sind die Augen besonders empfänglich. Besonders gefürchtet ist eine Infektion mit Gonokokken, die zur Erblindung des Neugeborenen führen kann. Bis vor etwa 15 Jahren bekamen die Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt eine 0,5 – 1 %ige Silbernitrattropfenlösung (Credésche Prophylaxe) in die Augen getröpfelt, um eine Augenentzündung zu vermeiden. Die weitaus effektivere Methode ist der Nachweis von Gonokokken in der mütterlichen Scheide in der 36. bis 38. SSW.
Durch eine einmalige Antibiotika-Gabe kann die Infektion noch vor der Geburt beseitigt werden: Das Kind ist vor einer möglichen Übertragung geschützt.
Zytomegalie-Test (zu Schwangerschaftsbeginn)
Zytomegalievirus (CMV-Infektion): Eine Zytomegalie bedroht nicht die Schwangere, kann jedoch als Primärinfektion (d.h. als erstmalige Infektion) in 40-50% auf das Kind übertragen werden. Von diesen infizierten Kinder weisen circa 13% nach der Geburt gesundheitliche Auffälligkeiten auf.
Das Hauptrisiko für eine Schädigung des Kindes bei der Geburt oder später, besteht bei einer CMV-Primärinfektion in der Frühschwangerschaft.
Nur ~45% der Frauen im gebärfähigen Alter haben Antikörper gegen CMV und sind deshalb weitgehenst geschützt.
Listeriose (zu Schwangerschaftsbeginn)
Listeriose: Diese bakterielle Infektion wird durch Rohmilchprodukte verursacht. Sie nimmt im Kindesalter meist einen milden grippeähnlichen Verlauf, kann aber in der Schwangerschaft beim ungeborenen Kind eine schwere generalisierte Erkrankung hervorrufen. Rechtzeitig erkannt, ist eine für das Kind unschädliche Antibiotika-Behandlung fast immer erfolgreich. Daher ist ein Listeriose-Test durch eine einfache Blutuntersuchung empfehlenswert.
Röteln
Die Röteln gehören zu den am meisten gefürchteten Infektionen in der Schwangerschaft. Das Virus wird durch Tröpfchen übertragen, z. B. durch Husten, Niesen oder Küssen. Ist eine schwangere Frau erkrankt, kann das Rötelnvirus den Mutterkuchen infizieren und sich im Blutkreislauf des Ungeborenen ausbreiten.
Je früher in der Schwangerschaft eine Infektion auftritt, umso schwerwiegender können die Folgen sein. So werden in der 2. – 6. Schwangerschaftswoche (SSW) mehr als die Hälfte der Kinder geschädigt, in der 7. – 12. SSW betrifft es ungefähr jedes 4. Kind, in der 13. – 17. SSW nur noch jedes 10. Kind. Wegen des hohen Schädigungsrisikos wird nach einem sicheren (!) Nachweis einer Rötelninfektion bis zur 14. SSW ein Abbruch der Schwangerschaft diskutiert. Dies kommt aber erfahrungsgemäß äußerst selten vor. Ist die Schwangerschaft weiter fortgeschritten, treten normalerweise keine Schädigungen mehr auf.
Wer als Kind die Röteln gehabt hat oder als junges Mädchen geimpft worden ist, hat in den meisten Fällen einen ausreichenden Schutz und kann nicht mehr erkranken. Der Rötelntiter wird zu Beginn der Schwangerschaft im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge überprüft. Für Schwangere, die keinen Antikörperschutz haben, gehen insbesondere von nicht geimpften Vorschulkindern sowie von Männern ohne Rötelnschutz besondere Gefährdungen aus. In diesem Fall wird durch eine 2. Kontrolle in der 12. – 14. SSW eine Rötelninfektion ausgeschlossen.